Skip to main content

Einblick

Die sechste CONNECT von KBHT

Mit großer Freude und auch ein bisschen Stolz dürfen wir Ihnen die neue Connect vorlegen – in der Hoffnung, dass wir Ihnen wieder eine inspirierende Lektüre bieten. Sie erinnern sich vielleicht, dass die beiden letzten Ausgaben vor allem die vielen Krisen zum Thema hatten, die unsere Zeit prägen. Der Krieg in der Ukraine, gestörte Lieferketten, Inflation, Fachkräftemangel, um nur einige zu nennen. Wie erwartet, sind diese Krisen leider auch heute noch nicht überwunden und wir haben nicht den Grad an Normalität wieder erreicht, den wir uns alle wünschen. Dennoch haben wir diesmal für die Connect eine etwas andere Perspektive gewählt.

Wir befassen uns mit Themen jenseit der Krise, mit Entwicklungen und Chancen, die uns auch in einer Zukunft beschäftigen werden, in der wieder bessere Zeiten eingekehrt sind. Den Anfang macht auf Seite 3 Michael Dust. Er stellt eine Initiative vor, mit der wir bei KBHT die internen Prozesse optimieren – was natürlich vor allem auch in Ihrem Interesse geschieht, liebe Mandanten!

Auf den Folgeseiten analysiert Tobias Baum in einem Interview den Stand der Dinge bei einem Thema, das so heiß diskutiert wird wie kaum ein anderes: künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Automatisierung. Natürlich ist es zu früh, hierzu eine abschließende Bewertung abzugeben. Aber es ist keinesfalls zu früh, die Entwicklung zu beobachten und in ihren Chancen, aber auch in ihren Risiken einzuschätzen.

Auf Seite 7 geht es um ein fast ebenso wichtiges Thema: Recruitment in Zeiten des intensiven Wettbewerbs um Top-Talente und warum eine attraktive, zielgruppengerechte Karriereseite so wichtig ist. Auf den Seiten 9 und 10 kehren wir zum Thema KI zurück, namentlich ChatGPT, und stellen uns der Frage, ob die KI Rechtsanwälte ersetzen kann. Auf der Folgeseite haben wir dann Erfreuliches in eigener Sache zu verkünden und klären dazu die Frage nach der steuerlichen Behandlung von Krypto-Trades. Last, but never least folgt die Rubrik Partnerstimmen, in der diesmal Thorsten Schellenberg und Dr. Martin Heyes interessante Impulse formuliert haben.

Ich hoffe, dass diese Themenauswahl auf Ihr Interesse stößt! Wie immer sind Sie eingeladen, uns Ihre Kommentare, Kritik und Anregungen zukommen zu lassen, damit wir mit Ihrer Unterstützung die Connect auch zukünftig inspirierend und informativ gestalten können.


Thomas Schnettler

Steuerberater, Partner

Sie können CONNECT hier als PDF downloaden oder online weiterlesen.

Intern

„Die stetige Optimierung der internen Prozesse im Sinne unserer Mandanten ist eine Aufgabe, die niemals endet.“

Michael Dust

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Partner

Lebenslanges Lernen – was als Schlagwort eine wichtige Anforderung der modernen Arbeitswelt beschreibt, gilt nicht nur für jeden Einzelnen, sondern in vielleicht noch stärkerem Ausmaß für Organisationen und Unternehmen! In diesem Sinne haben wir vor zwei Jahren eine Initiative ins Leben gerufen, die sich intensiv mit der Optimierung unserer Arbeitsabläufe beschäftigen sollte. Es wurden sechs Tätigkeitsbereiche identifiziert, die es neu zu gestalten galt. Als Ziele standen – und stehen – dabei Transparenz, Einfachheit und Digitalisierung im Fokus.

Insgesamt 35 KBHT-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben sich mit erheblichem Engagement in dieses Projekt eingebracht, wofür ihnen großer Dank gebührt! Bedanken wollen wir uns aber auch bei unseren Mandanten, deren Input sich immer wieder als wertvolle Inspiration erweist!

Unsere Reise begann mit dem Entschluss, ein Qualitätsmanagement einzuführen, welches auf unserem Kanzlei- und Führungsleitbild basiert. Dieses Leitbild dient uns als Kompass, um auch in unruhigen Zeiten Orientierung zu halten und gemeinsam weiter voranzukommen.

Im Laufe dieses Prozesses wurden vor allem zwei Dinge klar: Erstens, Erfolg ist nur im Team möglich, und zweitens, jeder Fortschritt erfordert Geduld und Ausdauer. So absurd es klingen mag: Manchmal müssen wir sogar einen Schritt zurückmachen, um letztlich gerade dadurch weiter vorwärtsgehen zu können. Nur so können wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen und die dynamische Veränderung unserer Zeit aktiv mitgestalten!

Unser erstes Ziel, die Arbeitsabläufe in den sechs Tätigkeitsbereichen anzupassen und prozessorientiert weiterzuentwickeln, haben wir bereits erreicht. Dafür möchte ich an dieser Stelle auch im Namen der Partner unseren herzlichen Dank aussprechen! Danke an alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, die sich eingebracht und die Veränderungen kritisch begleitet haben. Danke an alle, die diesen Weg weiterhin mit uns gehen. Danke an das gesamte Team KBHT!

Und wie gesagt, es sei uns ausnahmsweise gestattet, auch unsere Mandanten zum Team KBHT zu zählen. Danke, dass Sie uns durch persönliche Gespräche inspirieren, Ihre Erfahrungen mit uns teilen und gemeinsam mit uns spannende Projekte realisieren. Für Sie möchten wir stets Qualität in den Mittelpunkt stellen und dabei unserem Motto treu bleiben: Vorausschauen. Vorausdenken. Voranbringen. Danke für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Interview mit Tobias Baum

Bereit für den Quantensprung?

Digitalisierung, Automatisierung und vor allem KI – drei Themen, die aktuell heiß diskutiert werden. Natürlich auch bei KBHT.

Künstliche Intelligenz ist das Thema der Stunde: Die Veröffentlichung von ChatGPT hat große Wellen geschlagen. Die Fähigkeiten, die das Tool mitbringt, zeigen erstmals deutlich, wohin es in Zukunft gehen kann. Für einige Menschen löst das vielleicht Unbehagen aus, für viele andere aber scheinen die sich erschließenden Anwendungsmöglichkeiten als große Chance. Nach der Veröffentlichung von ChatGPT haben sich bereits neue Tools, die auf KI setzen, angekündigt oder sind schon am Start – die Möglichkeiten scheinen fast unendlich.

Im folgenden Interview mit Tobias Baum wollen wir darstellen, wie wir bei KBHT auf Basis des aktuellen Erkenntnisstandes die eingangs genannten Themen bewerten und wie wir damit umgehen.

Aktuell ist KI insbesondere durch ChatGPT in aller Munde. Welche Rolle spielt diese Entwicklung für KBHT?

Wie für jedes Unternehmen ist dies auch für uns ein überaus spannendes Thema! Wir beobachten die Entwicklungen sehr genau, erforschen aber darüber hinaus auch aktiv die Potenziale, die sich mit ChatGPT für uns bieten. Dazu haben wir bei KBHT ein eigenes Projektteam gebildet. Daneben stehen wir auch im Austausch mit DATEV und anderen Anbietern von Unternehmenssoftware, die ja bereits seit Längerem an KI und Automatisierung als wichtigen Zukunftsthemen arbeiten.

Die Relevanz des Themas zeigt sich unter anderem auch dadurch, dass hier die Nachfrage noch deutlich höher ist als das Angebot.

Vor zwei Jahren haben wir schon einmal über Digitalisierung und verwandte Themen gesprochen. Was hat sich seitdem getan? Hat das Entwicklungstempo zugenommen?

Das hängt natürlich immer von Branche und Unternehmen ab, aber allgemein bemerken wir auf jeden Fall eine Steigerung des Entwicklungstempos. Dabei ist ChatGPT nur die Spitze des Eisbergs. Es wird aktuell zwar besonders gehypt, weil es die erste massentaugliche Lösung am Markt ist, die das abbildet, was man sich unter KI vorstellt.

Aber es gibt bereits jetzt zahlreiche Alternativen zu ChatGPT und es werden täglich mehr. KI wird innerhalb kurzer Zeit die allermeisten Bereiche unserer Arbeits- und Lebenswelt in einer Form beeinflussen, die heute kaum vorstellbar ist. Es steht ein Quantensprung bevor, vergleichbar mit der Einführung des Internets oder des Smartphones.

Wo entwickelt sich KBHT gerade weiter?

Na, selbstverständlich in allen Bereichen! Stillstand ist nicht unser Ding.

Ein Beispiel: Die DATEV hat vor einiger Zeit ihre Schnittstellen kostenlos zugänglich gemacht. Das ist für uns von hohem Interesse! Deshalb haben wir extra einen IT Consultant eingestellt, der die Nutzung der zur Verfügung stehenden Daten bei KBHT vorantreibt und auch die Möglichkeiten evaluiert, KI in unsere Prozesse zu integrieren.

Für uns hat die Automatisierung von Prozessen einen hohen Stellenwert. Als erstes Arbeitsfeld hierfür haben wir uns unsere internen Prozesse vorgenommen. Wir arbeiten intensiv mit APIs und Schnittstellen, um hier Erfahrungen zu sammeln und zu lernen.

Was haben die Mandanten davon?

Alles, was wir in Sachen Prozessoptimierung leisten, kommt unseren Mandanten zugute. Die Zusammenarbeit wird erleichtert, effizienter und damit auch effektiver.

Ein gutes Beispiel dafür, was schon jetzt funktioniert, ist Unternehmen online, das mit seinen Automatisierungsmöglichkeiten den Zahlungsverkehr deutlich vereinfacht. Automatisierung und KI sind natürlich auch probate Mittel, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Wir können Lösungen entwickeln, mit denen wir den Workload der bestehenden Mitarbeiter optimiert managen können. So gesehen, ist die Entwicklung von digitalen Lösungen in allen Formen ein wichtiger Erfolgsfaktor für unsere mittelfristige Entwicklung.

Was sollten Mandanten jetzt tun, um dieses Thema auch in ihrem Unternehmen anzugehen?

Eine erste Erfahrung, die wir gesammelt haben und gern weitergeben, ist, dass Automatisierung und KI am einfachsten zu implementieren sind, wenn die zugrunde liegenden Prozesse klar strukturiert sind und einen hohen Standardisierungsgrad aufweisen.

Um dies zu gewährleisten, haben wir bei KBHT bewusst ein Qualitätsmanagement-Projekt vorgeschaltet. Mit den daraufhin optimierten Prozessen lassen sich schnell die Aufgabenbereiche identifizieren, die sich durch intelligente Digitalisierung optimieren lassen.

Wie kann KBHT Mandanten unterstützen, die sich heute auf die digitale Zukunft vorbereiten wollen?

Selbstverständlich teilen wir unsere Erfahrungen sehr gern mit unseren Mandanten. Themen wie Prozessoptimierung, Digitalisierungsberatung und Schnittstellenmanagement zählen schon heute zu unserem Beratungsportfolio. In Zukunft werden wir unsere Learnings auch weiter in die Beratung der Mandanten einfließen lassen und unser Portfolio laufend erweitern.

Sprechen Sie uns einfach an und lassen Sie uns gemeinsam Lösungen erarbeiten. Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch.

Wir bedanken uns für das Interview, Herr Baum.

Aktuell

So überzeugen Sie Top-Talente!

Der Wettbewerb um Talente wird immer anspruchsvoller. Eine gut gemachte Karriereseite kann hier den Ausschlag geben.  

Bei KBHT investieren wir viel Energie in einen attraktiven Arbeitgeberauftritt. Wir sind stolz darauf, immer wieder Top-Talente für uns gewinnen zu können. Dabei ist nach unserer Erfahrung der Schlüssel für einen nachhaltigen Recruiting-Erfolg das Verständnis dafür, wie eine moderne Karriereseite konfiguriert, gestaltet und formuliert werden sollte.

Dieses Wissen teilen wir gern mit Ihnen – zunächst in diesem Text, aber natürlich auch als weitergehenden

Teil unseres Dienstleistungsangebotes.

Der erste Eindruck zählt

Eine moderne Karriereseite ist das Herzstück einer erfolgreichen Recruiting-Strategie. Als zentrale Anlaufstelle für Bewerber, unabhängig von ihrem Berührungspunkt mit dem Unternehmen, ist sie der Beginn einer spannenden Candidate Journey.

Potenzielle Bewerber entscheiden binnen Sekunden, ob die Informationen auf der Seite für sie relevant sind – oder eben nicht. Es ist also wichtig, dass die Seite zunächst ein gewisses Ausmaß an Plakativität aufweist, um unmittelbar das Interesse der potenziellen Kandidaten zu erwecken – im Marketing-Jargon auch „Stopping Power“ genannt. Dabei ist es aber ebenso wichtig, die Balance zwischen involvierender

Präsentation und fundierten Informationen für die verschiedenen Bewerbertypen einzuhalten. Die Tonalität sollte jederzeit inklusiv und seriös bleiben!

Eine moderne Karriereseite geht deutlich weiter als konventionelle Stellenanzeigen. Sie vermittelt ein überzeugendes Gesamtbild des Unternehmens. Informationen zu möglichen Benefits, Arbeitsumfeld, Unternehmenskultur und Mitarbeiterstimmen sind oft essenziell, um Bewerber zu gewinnen. Die sprachliche Ausgestaltung dieser Punkte muss gleichermaßen ansprechend und informativ sein. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es eher um eine Art Konversation geht als um eine Selbstdarstellung. Idealerweise fühlen sich die Bewerber in ihren Bedürfnissen verstanden und abgeholt. Auch ein ansprechender Medienmix ist heute unerlässlich! Neben Texten sind Fotos, Videos, Audio und interaktive Medien gefragt, um ein lebendiges Bild des Unternehmens zu zeichnen und Bewerber zu begeistern.

Bewerber sollen sich bewerben

Bei all der ansprechenden Präsentation darf das Ziel nicht aus den Augen verloren werden: Bewerber sollen sich bewerben. Es ist wichtig, dass die Seite intelligent konfiguriert wird, dass immer wieder Links zum Bewerbungsprozess führen, dass Kontaktmöglichkeiten unkompliziert und einladend sowie dialogfähig sind.

Bei KBHT haben wir gute Erfahrungen mit unserer Karriereseite gemacht und würden diese sehr gern mit Ihnen teilen. So, dass auch Ihre Karriereseite zu einem echten Talentgewinner wird.

Rechtsthema

Rechner oder Rechtsanwalt?

Mehr als nur eine Vertrauensfrage: Ersetzt künstliche Intelligenz schon bald Rechtsanwälte?

ChatGPT ist mittlerweile in aller Munde. Und andere KI-Systeme werden folgen.

Doch bleiben wir zunächst bei ChatGPT! Was genau ist das eigentlich? Wenn man die derzeit kostenpflichtige Version des Chatbots fragt, erhält man folgende Antwort: ChatGPT ist ein auf künstlicher Intelligenz basierender Textgenerator, der von OpenAI entwickelt wurde. Es basiert auf der GPT-4-Architektur, einer Weiterentwicklung von GPT-3, und ist darauf trainiert, menschenähnliche Antworten und Texte in natürlicher Sprache zu generieren. ChatGPT kann für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden, wie zum Beispiel Beantwortung von Fragen, Erstellung von Texten, Übersetzung von Sprachen, Erklärung von Konzepten und vieles mehr.

Um eine Teilantwort auf die eingangs gestellte Frage vorwegzunehmen: Ja, auch für Anwälte kann ChatGPT durchaus hilfreich sein. Die künstliche Intelligenz kann Anwälten bei der Vorbereitung von Fällen durch die Bereitstellung von Informationen und Forschungsergebnissen helfen. Zum Beispiel kann der Chatbot sie dabei unterstützen, Rechtsprechung und Gesetze zu finden, die in einem bestimmten Fall relevant sein könnten. In diesen Fällen würde also der Anwalt ChatGPT als effizientes Recherche-Werkzeug nutzen.

Auch bei der Dokumentenerstellung kann der Chatbot hilfreich sein. Er erstellt Vorlagen und passt Texte entsprechend den spezifischen Anforderungen an, was auch hier zu einer enormen Zeitersparnis führt.

Zudem könnte ChatGPT als Tool für die juristische Ausbildung und Schulung verwendet werden.

Auch sprechen manche Anwälte bereits davon, dass ChatGPT „Referendar- und Praktikantentätigkeiten“ leisten kann. Hierbei könnte das Programm als virtueller Assistent dienen, um einfache Klienten-Fragen zu beantworten und entsprechende Informationen verfügbar zu machen. Dadurch würden die Anwälte entlastet und könnten sich auf komplexere Angelegenheiten konzentrieren.

Ein weiterer Vorteil der KI ist die Hilfestellung bei Vertragsanalysen. ChatGPT ist in der Lage, wichtige Klauseln in einem Vertrag zu identifizieren und auf mögliche Probleme oder Risiken hinzuweisen, was ebenfalls viel Zeit bei der täglichen Arbeit einsparen würde.

Sicherlich variieren die Einsatzmöglichkeiten je nach Rechtsgebiet. Einfache rechtliche Fragen kann ChatGPT bereits jetzt beantworten – allerdings manchmal richtig und manchmal falsch. Daher ist ein fachkundiger Blick auf das Ergebnis in jedem Fall unverzichtbar!

Beim Ausprobieren des Programmes fällt schnell auf: ChatGPT beschränkt sich nicht auf die zuvor genannten Anwendungsmöglichkeiten, sondern hat darüber hinaus auf sämtliche rechtliche Belange eine Antwort. Anschreiben, rechtliche Einschätzungen von Sachverhalten, konkrete Vertragsvorlagen – der Chatbot erstellt so gut wie alles.

Hier stellt sich aber die entscheidende Frage: Kann ChatGPT einen Anwalt ersetzen?

Mit dem nachfolgenden Beispiel wollen wir versuchen, eine Antwort zu geben. Eine, die zumindest für jetzt Gültigkeit hat.

Prompt an ChatGPT: „Entwirf mir einen Darlehensvertrag zwischen einer GmbH und ihrem Gesellschafter-Geschäftsführer mit den Geschäftsanteilen als Sicherheit.“

Auf den ersten Blick sieht der erstellte Darlehensvertrag gut aus. Der Vorschlag des Programms ist strukturiert und enthält alle wesentlichen Vertragspunkte. Beim näheren Hinsehen entdeckt der Rechtsanwalt jedoch schnell ein Problem: einen kleinen Formvorschriftsfehler, welcher in der Rechtsberatung bereits einen Haftungsfall darstellen würde.

In einigen Fällen weist die „juristische Arbeit“ von ChatGPT also Fehler auf. Insbesondere erfindet der Chatbot gerne Urteile und Gesetze, um die eigene juristische Antwort zu unterfüttern. Meinungen und Gerichtsurteile, die in Literatur und Rechtsprechung gar nicht existieren, werden so Grundlage eines „rechtlichen“ Vorgehens. Dies könnte für den Verwender von ChatGPT schnell zu einem Kostenrisiko werden, da die Betreiber von ChatGPT für eine falsche Beratung wohl nicht haften werden. Insbesondere im Rahmen von Verträgen kommt es, wie im vorherigen Beispiel dargestellt, auf Feinheiten an, deren Nichtbeachtung im schlimmsten Fall sogar die Unwirksamkeit des Vertrages mit sich brächte.

Neben rechtlichen Problemen bei der Umsetzung könnten sich auch steuerliche Risiken entwickeln! Dies hat auch ChatGPT bereits erkannt.

Auf die Frage, ob ChatGPT einen Anwalt unterstützen kann, gibt das Programm folgende Antwort:

„Als eine künstliche Intelligenz ist ChatGPT nicht befugt, rechtliche Beratung zu geben oder einen Anwalt zu unterstützen. ChatGPT kann jedoch allgemeine Informationen über rechtliche Themen bereitstellen und bei der Klärung von Begriffen und Konzepten helfen, die mit einem rechtlichen Fall zusammenhängen. Wenn Sie konkrete rechtliche Fragen haben, ist es am besten, sich an einen qualifizierten Anwalt zu wenden.“

Um rechtlich und steuerlich abgesichert zu sein, sollte man daher dem Rat von ChatGPT folgen und zur Vermeidung  eines Kostenrisikos den Rat eines Rechtsanwaltes beziehungsweise Steuerberaters einholen.

Natürlich dürfen auch die Aspekte des Datenschutzes und Urheberrechtes nicht außer Acht gelassen werden! In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu beachten, dass ChatGPT zwar schnell Texte und Anschreiben erstellt, die persönlichen Mandanteninformationen jedoch nachträglich eingepflegt werden müssen.

Trotz all der genannten aktuellen Problematiken bleibt es grundsätzlich dabei, dass ChatGPT und andere Chatbots lernende Systeme sind und kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Für heute gilt aber bereits: Insbesondere Chatbots, die direkten Zugriff auf juristische Datenbanken haben, können den alltäglichen Aufwand bei der Suche nach Rechtsprechung, Aufsätzen und Co deutlich reduzieren. Durch solche Anpassungen würde der Einsatz von ChatGPT und anderen KIs die juristische Arbeit in Zukunft also erheblich vereinfachen.

Zu welchen Einsatzmöglichkeiten es in Zukunft kommen wird und welche Schritte der Rechtsberatung künftig durch einen Chatbot erledigt werden, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass der Einsatz von KI in der juristischen Arbeit in den nächsten Jahren weiter ein großes Thema bleiben wird. Um unsere etablierten Prozesse zu verbessern, halten auch wir bei KBHT die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und den großen Nutzen von ChatGPT im Auge und testen diese fortlaufend. Wir halten Sie gern auf dem Laufenden.

Facts and Figures auf die Schnelle

KBHT erstmals unter den 30 umsatzstärksten Steuereinheiten Deutschlands

Es gibt erfreuliche Neuigkeiten: In der diesjährigen Untersuchung durch JUVE Steuermarkt wird KBHT erstmalig unter den veröffentlichten Top 30 gelistet. Besonders hervorgehoben werden dabei die positive Entwicklung und das stetige Wachstum.

Wir sind natürlich mächtig stolz auf diese Entwicklung, bestätigt sie uns doch in unserem Fokus auf qualitativ hochwertige Leistungen für unsere Mandanten. Selbstverständlich ist uns bewusst, dass dieser Erfolg ohne das Engagement und die harte Arbeit des gesamten KBHT-Teams nicht möglich gewesen wäre. Dafür sagen wir Danke.

Über JUVE:

Nach aufwendigen Recherchen bei den Kanzleien und ihren Mandanten analysiert und ermittelt das Team von JUVE Steuermarkt jedes Jahr die 30 umsatzstärksten Steuereinheiten in Deutschland. Dabei beobachtet das Fachmagazin Entwicklungen sowie Trends im Markt. JUVE Steuermarkt ordnet die Dynamik in einzelnen Beratungsgesellschaften ins große Ganze und gibt Einblick in dendeutschen Steuerberatungsmarkt.

BFH-Urteil: Gewinne aus Veräußerungen von Kryptowährungen sind steuerpflichtig

In einer der letzten Ausgaben hatten wir das Thema Kryptowährungen behandelt. Lange war die Frage der steuerlichen Behandlung von Investments in Krypto ungeklärt. Dieser Unsicherheit hat der Bundesfinanzhof nun ein Ende gesetzt.

Die Entscheidung kommt wenig überraschend: Mit dem Urteil vom 14. Februar 2023 (IX R 3/22) hat der Bundesfinanzhof entschieden, dass Kryptowährungen wie zum Beispiel Bitcoin oder Ethereum als Zahlungsmittel anzusehen sind und dass Gewinne, die aus dem Verkauf von Kryptowährungen innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist entstehen, als privates Veräußerungsgeschäft steuerpflichtig sind.

Da eine Veräußerung der ursprünglichen Währung vorliege, stelle nicht nur der Verkauf, sondern auch der Tausch von Kryptowährungen einen steuerpflichtigen Vorgang dar. Dabei ist es unerheblich, ob der Tausch auf einer Handelsplattform oder privat erfolgt.

Es bleibt daher allen Krypto-Anlegern geraten, ihre Käufe wie Verkäufe gründlich zu dokumentieren und ordnungsgemäß zu erklären.

Sie haben Fragen zur korrekten Dokumentation und Besteuerung des Handels mit Kryptowährungen? Wir beraten Sie gern

Stimmen unserer KBHT-Partner

Thorsten Schellenberg

Steuerberater, Partner

Betriebsprüfungen, speziell Umsatzsteuersonderprüfungen, werden zunehmend formalistischer, insbesondere bei grenzüberschreitenden Fällen. Für steuerfreie EU-Auslandslieferungen ist eine gültige Umsatzsteuer-Identifikationsnummer nötig, die unternehmensseitig geprüft werden muss. Wir unterstützen Sie gern bei der Auswahl geeigneter Tools und der rechtlichen Bewertung umsatzsteuerlicher Sachverhalte.

Dr. Martin Heyes

Steuerberater, Partner

Wer vorsorgt, vermeidet die negativen Auswirkungen von unvorhersehbaren Ereignissen. Wichtige Bausteine einer guten Vorsorge sind in der Regel Vollmachten, Vertretungsregelungen, erbrechtliche und erbschaftsteuerliche Vorsorge sowie Gesellschaftsverträge für Unternehmer. Frühzeitiges Handeln ermöglicht aktives Gestalten und bessere Bewältigung zukünftiger Herausforderungen. Fragen Sie uns gern nach weitergehenden Informationen.